Ein Jahrhundert trennt uns von 1924, dem Jahr, in dem "Mein Kampf" geboren wurde, und weniger als zehn Jahre von 2016, als Deutschland beschloss, es wieder zu veröffentlichen.
Stefano Massini hat nach einer langen Querarbeit an den Texten aller Reden des Führers und dem ersten Entwurf des Buchmanifests, das der junge Hitler in der Landsberger Zelle diktierte, diese Aufführung auf die Bühne gebracht, in der "Mein Kampf" in seiner ganzen beunruhigenden Tragweite zum Vorschein kommt: Es ist die paranoide Autobiografie eines eingefallenen Visionärs, der zunehmend davon überzeugt ist, dass er seine persönlichen Frustrationen in ein revolutionäres und wahnsinniges politisches Projekt sublimieren kann.
Vom Primat der Ethnie bis zur Apotheose des Feldherrn, von der unkontrollierten Liebe zu den Massen bis zum Fieber der Propaganda - in diesem reißenden Strom von Wörtern, dicht an Schimpfwörtern und Wiederholungen, nimmt das gesamte Gerüst des Nationalsozialismus allmählich Gestalt an, das Massini ohne Filter in einer millimetrischen theatralischen Studie der Rhythmen, Töne und verbalen Ausbrüche des deutschen Diktators darbietet. Und das Bewusstsein für diesen Mechanismus ist das einzige Gegenmittel gegen seine ruchlose Wiederholung.

Eintritt: 30 Euro (Sektor A), 20 Euro (Sektor B). Direkter Online-Kauf: Liveticket.it.
Die Kasse im Palazzo del Turismo ist dienstags und donnerstags von 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Informationen: Riccione Teatro Handy. 320 016817